Tersteegenstraße 9, 40474 Düsseldorf, Tel.: 0211-4361799-0
Der Verband Freier Berufe im Lande Nordrhein-Westfalen e. V. (VFB NW) wird noch in 2018 mit der Landesregierung NRW beim aktuellen Thema „Digitalisierung“ verstärkt zusammenarbeiten. Das ist erstes Ergebnis der Podiumsdiskussion einer Konferenz, zu der der VFB NW Herrn Minister Professor Pinkwart, Minister für Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, eingeladen hatte.
Der Vorsitzende des VFB NW Hanspeter Klein betonte in seiner Eröffnung, den hohen Stellenwert der Digitalisierung für die Freien Berufe in NRW. Wichtig sei es, so der VFB NW-Vorsitzende, die
Digitalisierungsdiskussion so zu führen, dass sich die Technik immer an den Bedürfnissen der Menschen orientieren müsse, eine Verselbständigung der Technik oder sogar eine unreflektierte
Anpassung des Menschen an alles technisch Mögliche dürfe es unter keinen Umständen geben.
Der Minister unterstützt ausdrücklich diesen Ansatz und bot den Freien Berufen im Land an, bei der Konzeptionierung der Landesentwicklungsstrategie zur Digitalisierung in Nordrhein-Westfalen,
mitzuwirken. Das Konzept „Digitales NRW“ wird noch vor der Sommerpause 2018 vorgestellt und systematisch weiterentwickelt werden. Der VFB NW wird die Positionen der ihm angeschlossenen Kammern
und Verbände bei dieser Diskussion einbringen. Die Freien Berufe setzen auf das von der Landesregierung angekündigte Institut für die Freien Berufe, auf die Einbeziehung in regelmäßige Gespräche
mit der Landesregierung und auf eine Berücksichtigung bei den vom Land eingerichteten Digi-Hubs.
Herr Minister Pinkwart betonte bei der Konferenz, dass die Aktivitäten der Digi-Hubs den Freien Berufen uneingeschränkt für Formate der Freien Berufe zur Verfügung stünden. Auch die vom Land
initiierten Digitalen Gutscheine seien für die Freien Berufe uneingeschränkt zugänglich. Herr Minister bot den Freien Berufen eine weitergehende Diskussion zum Thema im Herbst 2018 an.
Gegenstand der Podiumsdiskussion mit Herrn Minister Pinkwart waren die Positionen und die praktischen Herausforderungen bei der Umsetzung der Digitalisierung der Freien Berufe in NRW. Heilberufe,
Ingenieure, Rechtsanwälte und Steuerberater berichteten aus ihren Erfahrungen von den Veränderungen, die die Digitalisierung für die Freien Berufe mit sich bringt.
Die Experten verwiesen auf folgende Herausforderungen, die sich aus der Digitalisierung für die Freien Berufe ergeben: Erhöhte Informationsbasis der Mandanten/Patienten; neue Ausbildungsinhalte
und Weiterbildungen für Digitalisierungskompetenzen; Entstehen neuer digitaler Netzwerke; veränderter Wettbewerb; Auswirkung auf die Arbeitsteilung in Kanzleien und Praxen mit neuen
Kanzlei-/Praxisführungen; höhere Anforderungen und Komplexitäten beim Datenschutz.
Die Freien Berufe betonten die Verantwortung, die sie bei den Daten der Patienten/Mandanten, die ihnen anvertraut werden, haben. Wichtig war allen Teilnehmern, ein für alle Beteiligten möglichst
transparentes System bei der Datensicherheit zu gewährleisten, um möglichen Vorbehalten der Menschen entgegenzuwirken.